Autonomie und Vertrauen

Projektleiter: Prof. Holmer Steinfath, Philosophisches Seminar
Mitarbeiterin: Anne-Marie Pindur

Zusammenfassung:

Begriff und Bewertung individueller Autonomie sind bis heute Gegenstand divergierender philosophischer Deutungen. Die in der liberalen Tradition vorherrschenden Autonomie‐verständnisse sehen sich mit dem Verdacht konfrontiert, ein einseitig individualistisches und zu intellektualistisches Modell menschlicher Subjekte zu implizieren. Sie erscheinen deswegen auch wenig geeignet, den spezifischen Möglichkeiten und Schwierigkeiten von Selbstbestimmung im Kontext von Medizin und Krankenhaus gerecht zu werden. Vor diesem Hintergrund wird der Versuch gemacht, zu einer Neuperspektivierung von Autonomie über eine Untersuchung des Verhältnisses von Autonomie und Vertrauen zu gelangen, die allgemein ansetzt und doch von vornherein die Besonderheiten der Krankenhaussituation im Blick behält. Autonomie wird dabei im Sinn einer komplexen praktischen Fähigkeit von Personen verstanden, die gegebenenfalls einen besonderen rechtlichen Schutz verdient.