Reproduktive Autonomie als familiäre Autonomie? Zur Familie als Vertrauensintermediär in der Fortpflanzungsmedizin

Projektleiterin: Prof. Dr. Claudia Wiesemann, Inst. für Ethik und Geschichte der Medizin
Mitarbeiterinnen: Dr. Katharina Beier; Rico Krieger, B.A.; Katharina Lüttich, M.A.

Zusammenfassung

Das Teilprojekt widmet sich – am Beispiel der Fortpflanzungsmedizin – der Familie als einem Subjekt kollektiver Autonomie und als einem Prototypen vertrauensbasierter sozialer Gruppen. Untersucht wird, inwieweit sich der moralische Status des Kindes mit Hilfe des Vertrauensbegriffs jenseits einer allein auf Autonomie basierenden Konzeption begründen lässt. Überdies wird mit Blick auf umstrittene Praktiken der modernen Fortpflanzungsmedizin (z.B. Leihmutterschaft) gefragt, ob und wie 'Reproduktive Autonomie' als 'Familiäre Autonomie' konzeptionalisiert werden kann. Neben einer grundlegenden Auseinandersetzung mit dem Konzept „reproduktiver Autonomie“ wird in diesem Zusammenhang schließlich auch geklärt, in welcher Wechselwirkung ein potentielles Konzept familiärer Autonomie in ethischer Hinsicht zu der Vertrauen stiftenden Funktion der Familie in der modernen Gesellschaft insgesamt steht.